Urbanes gärtnern am Frankfurter Ostbahnhof
Meilensteine
Urbanes Gärtnern in Frankfurt‘s Osten

Ein Pflaster aufs Pflaster

Tief im Osten, wo das Kopfsteinpflaster großflächig den Boden versiegelte. Wo Tag und Nacht Autos und Kleinbusse parkten. Wo die kleinen Baumscheiben um die mächtigen Platanen mit Bierdosen, Kronkorken, Scherben und Hundekot verschmutzt waren, ging für viele Menschen aus dem Quartier die Sonne auf. Der Danziger Platz am Ostbahnhof verwandelte sich innerhalb von wenigen Monaten von einem Unort zur grünen Oase.

Seit Mai 2013 wuchsen hier jetzt Hokaidos, Tomaten, Mais und Bohnen. Das Team der Naturschule Hessen übernahm im ersten Jahr den gärtnerischen Part. In Hochbeeten, Bäckerkisten und Sandsäcken gediehen Mangold, Radieschen, Kartoffeln und unzählige Minzsorten. Und zwischen den Beeten wuchsen die menschlichen Beziehungen.

Gärtnern war und ist eben auch Beziehungsarbeit.
Mittlerweile bietet sich dem Betrachtenden wieder dasselbe triste Bild von parkenden Autos und vermüllten Flächen. Nur wer ganz genau hinschaut, entdeckt in den Pflasterritzen noch die ein oder andere Blume.